Das Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung

Erst kürzlich habe ich meinen Vortrag „Perfektion pur – Die Messlatten unseres Lebens“ zu Lösungswegen bei Selbstüberforderung in Gernsheim beim Frauen-Frühstückstreffen gehalten. Hans-Josef Becker als Vertreter der lokalen Presse schreibt dazu:

… Die Anforderungen in unserer Gesellschaft seien hoch, „unsere eigenen auch“, meinte Hilbrands. So entstehe der pure Perfektionismuswahn. Dem gelte es zu entfliehen, also die Messlatte niedriger zu hängen. Denn die könne gar zur Mauer werden, die man selbst mithilfe anderer überwinden könne. Freilich: „Auch wenn die Messlatte des Lebens zu tief hängt, wird das Resultat schnell zu einem Misserfolg.“ In ihrem temperamentvollen Vortrag warnte die Ostfriesin davor, nicht zu warten, bis das Leben eine Ohrfeige verpasst, „damit wir innehalten und anfangen nachzudenken“. Immer wieder hatte sie Beispiele parat, die ihr Anliegen klar werden ließen … Antreiber seien wichtig, doch dürfe man sich nicht von den negativen Seiten beherrschen lassen: „Den perfekten Menschen gibt es nicht.“ Daher müsse man Analysen zulassen. Was stecke hinter dem Antreiber „Sei perfekt“? Er trichtere ein, dass alles hundertprozentig sein müsse. Der Perfektionist aber stände ständig unter Druck, verliere sich in Selbstkritik, könne Erfolge nicht mehr genießen. Und: „Das Umfeld leidet mit, was Auswirkungen auf die Kinder hat.“ Zudem: „Die Perfektion wird geliebt, der Perfektionist aber nicht.“ Aus Perfektionismus entstehe häufig Konkurrenzdenken, Neid und Gefühlskälte, sagte Gretchen Hilbrands. Ursache für dieses Alles-richtig-machen-Wollen sei ein großes Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung. Das rühre aus … Sehr lebhaft reihte die Referentin weitere Antreiber aneinander, denen sie jeweils ein „Helfen kann“ gegenüberstellte … Ernst und humorvoll bereitete Hilbrands ihr Anliegen vor den Zuhörerinnen aus …